Weinlese 2024: ein Jahr voller Herausforderungen, ein außergewöhnlicher Jahrgang?

Beschert uns die Weinlese 2024 einen weiteren außergewöhnlichen Jahrgang? Eines ist sicher: Trotz einer deutlich geringeren Produktion in diesem Jahr (minus 18 % laut französischem Landwirtschaftsministerium) werden Weine erwartet, die aus der Masse herausstechen. Die extremen Wetterbedingungen (Hitzewellen, Trockenheit, starke Regenfälle und Hagel), die die Winzer stark herausgefordert haben, könnten den Weinen viel Charakter verleihen. Die Menge und die Qualität des künftigen Jahrgangs entscheiden sich jetzt, mitten in der Weinlese. Bei L‘Atelier du Vin, das seit 1926 Weinaccessoires in der Champagne herstellt und seit drei Generationen im Familienbesitz ist, verfolgen wir dies sehr genau. Blicken Sie mit uns gemeinsam auf die Bilanz der Weinlese 2024!

Die klimatischen Herausforderungen von 2024

Aufgrund des Klimawandels findet die Weinlese immer früher statt. In der Champagne zum Beispiel wurde in den 1970ern normalerweise Ende September/Anfang Oktober geerntet. Vergleichen Sie dies mit dem Weinbau von heute! In diesem Jahr hat der verregnete Sommer im nördlichen Teil Frankreichs die Reife der Reben verzögert und zudem Pilzkrankheiten wie Mehltau begünstigt. Die Winzer betrachten die Weinlese 2024 als einen hart erarbeiteten Sieg über das launische Wetter.

Über die französischen Weinbauregionen brach eine intensive Hitzewelle herein, mit Temperaturen um die 40 °C! Es herrschte Trockenheit, die die Pflanzen auf eine harte Belastungsprobe stellte. Dies führte dazu, dass die Erträge im Languedoc-Roussillon, in Bordeaux, im Elsass und in den Pyrénées-Orientales stark zurückgingen. Einige Betriebe verzeichneten Verluste von bis zu 80 %. Während Frankreich im vergangenen Jahr rund 45 Millionen Hektoliter produzierte, schätzt das Ministerium die Ernte 2024 auf lediglich 39,3 Millionen Hektoliter.

Trotz dieser Herausforderungen bewiesen unsere Winzer Hartnäckigkeit, Einfallsreichtum und nicht zuletzt große Leidenschaft, indem sie gezielte Bewässerungstechniken und Pilzbehandlungen einsetzten. Die Weinberge passten sich an, wodurch eine Reifung der Trauben begünstigt wurde, die die aromatische Konzentration verbesserte und einen ausgewogenen Säuregehalt beibehielt – beides zentrale Aspekte für die Weinqualität. Wir erwarten daher Weine, die sich durch ihre Frische und eine prickelnde Fruchtigkeit auszeichnen. Dies bestätigt sich bereits im Burgund und in Bordeaux, wo die ersten Weißweine aus Pessac einen belebenden und stark aromatischen Charakter aufweisen.

Das Jahr 2024 verspricht einen sicherlich außergewöhnlichen Jahrgang, in dem sich der Einsatz unserer Weinbauern während der gesamten Saison widerspiegeln wird. Ihre Aufmerksamkeit ist besonders im Bio-Weinbau gefragt, wo es auf jedes Detail ankommt. Wir sind uns auf jeden Fall sicher, dass wir uns auf tolle Trauben freuen dürfen, die uns unvergessliche Weine bescheren.

Geografischer Überblick über die Weinlese 2024

Parcelles de vignes vue du dessus en champagne

Champagne: eine unverwüstliche Qualität

Die Weinlese 2024 in der Champagne begann zwar am 7. September, doch die langsam reifenden Chardonnays (30 % der Weinberge in der Champagne) werden erst später, am Ende des Monats, geerntet. Trotz der Herausforderungen durch Regen, Hagel und Mehltau sowie einer geringeren Produktion dürften die günstigen Bedingungen am Ende der Saison Trauben von guter Qualität garantieren. Die Winzer rechnen mit einem vermarktbaren Ertrag von 10 000 kg pro Hektar, 1400 kg weniger als 2023, und einer Gesamtproduktion von 280 Millionen Flaschen Wein. Vor allem Liebhaber von Schaumweinen dürften sich freuen! Dank der kühlen Nächte gelang es den Trauben, ein gutes Gleichgewicht zwischen Zucker und Säure zu entwickeln.

Bordeaux und Südwesten: vielversprechende Trauben

Die Weinproduzenten in Bordeaux widmen sich bereits seit Ende August der Weinlese. Und die Prognosen sind günstig. Dank eines milden Winters und reichlicher Niederschläge konnten große Hitze, Trockenheit und Pilze den Weinbergen in Bordeaux nichts anhaben. Insbesondere die Rebsorten Merlot und Cabernet Sauvignon haben eine schöne Reife erreicht und versprechen aromareiche Weine, die sich perfekt für abendliche Verkostungen zu Hause eignen. Auch im Südwesten Frankreichs sind die Winzer trotz einiger Regenfälle in letzter Minute weiterhin positiv gestimmt.

Burgund: ein einzigartiger Jahrgang

Die Weinlese 2024 erweist sich für die burgundischen Winzer als eine echte Herausforderung. Nachdem sie große Anstrengungen unternommen haben, um der großen Hitze, Hagel, Mehltau und Schwarzfäule zu begegnen, dürfen sie schlussendlich auf Trauben mit subtilen und eleganten Aromen hoffen. Auch wenn die Reifung und der Ertrag nicht homogen sein werden, sollte die Ernte qualitativ hochwertig ausfallen. Während sich die Chardonnay-Traube mit ihrer schönen Säure perfekt für hervorragende Schaumweine eignet, verspricht die Pinot-noir-Traube außergewöhnliche Rotweine.

Elsass: deutlicher Rückgang bei gleichbleibender Qualität

Wie in den anderen Weinbauregionen ist die Produktion im Vergleich zu 2023 rückläufig: 900 000 Hektoliter und damit 60 000 weniger. Die Trauben für die Herstellung des Crémant wurden ab dem 29. August geerntet, während die Lese der Stillweine mit der Bezeichnung „Alsace“ am 9. September begann. Die Weinlese fand im Vergleich zum Vorjahr verspätet statt. Aber keine Sorge, die Rebsorten Gewürztraminer und Riesling versprechen noch immer trockene Weißweine und aromareiche Dessertweine.

Vallée de la Loire: eine trotz allem festliche Weinlese

Trauben mit heterogener Reife in Kombination mit guten Bedingungen am Ende des Sommers und erfolgreichem Pflanzenschutz kündigen elegante Weißweine mit zarten Aromen sowie leichte und fruchtige Rotweine an. Die geernteten Trauben Chenin Blanc, Sauvignon Blanc und Cabernet Franc sind ausreichend süß und frisch. Übrigens: Am 7. September begeisterte das 13. Erntefest von Cheverny die Gäste mit Verkostungen von Rot-, Weiß- und Roséweinen der AOC Cheverny sowie von Weißweinen der AOC Cour Cheverny.

Côtes du Rhône und Beaujolais: Weinlese im Zeichen der Gelassenheit

Die Côtes du Rhône und das Beaujolais, zwei Regionen, die für ihre fruchtigen und würzigen Rotweine bekannt sind, blieben von den klimatischen Unwägbarkeiten weitestgehend verschont. Wir dürfen dank einer guten Reife mit sehr dicker Haut, aus der viele Farben extrahiert werden können, einen schönen Jahrgang erwarten. Der „Ban des vendanges“ 2024, die offizielle Genehmigung für den Beginn der Weinlese, wurde am 4. September für das Beaujolais und am 31. August für die Côtes du Rhône erteilt.

Provence und Korsika: wahre Überlebenskünstler

Die Winzer in den Regionen Var, Alpes-Maritimes und Bouches-du-Rhône begannen am 21. August mit der Ernte ihrer Weinberge. Diese Region, die für ihre Rosés bekannt ist, hat die Sommerhitze dank der Regenfälle im Frühling gut überstanden. Aufgrund der Verwüstungen, die Hagel und Frost auf einigen Parzellen angerichtet hatten, fielen die Erträge jedoch gemischt aus. Auf Korsika war die Weinlese eine der frühesten, insbesondere in den Weinbergen der AOP Patrimonio, wo sie am 10. August begann. Dieser Jahrgang ist jedoch vielversprechend.

Languedoc-Roussillon: frühe, aber ertragreiche Ernten

Um das Phänomen der Konzentration zu vermeiden, begann die Weinlese so früh wie noch nie. Den Anfang machten dabei die Weinberge des Départements Aude am 30. Juli. Nichtsdestoweniger erreichten die Trauben einen guten Reifegrad, was einen qualitativ hochwertigen Jahrgang gewährleistet. Dank ihrer frischen Thiolnoten werden sie Weißweinen (Sauvignon Blanc und Colombard) eine sehr geschätzte Frische und Spritzigkeit verleihen.

Jura: massive Verluste, aber ein Qualitätsversprechen

In Bezug auf Erntebeeinträchtigungen ist das Jura wohl die am stärksten betroffene Weinregion, mit einem Ertragsrückgang von 60 bis 70 %. Die Medien sprechen von einem „historischen Verlust“, der natürlich auf die sehr komplizierten klimatischen Bedingungen zurückzuführen ist. Auf den Anhöhen von Domblans brachte die Rebsorte Savagnin weniger als 15 kleine Trauben pro Rebstock hervor. Dafür zeichnete sich vor allem eine lange Frostperiode im Frühjahr verantwortlich. Glücklicherweise aber steht die Qualität nicht infrage!

Der Jahrgang 2024: erste Prognosen

In diesem Jahr steht die Weinbereitung im Mittelpunkt! Einige Produzenten planen den vermehrten Einsatz von Edelstahlbehältern, um die aromatische Frische zu bewahren, während andere den Ausbau in Fässern bevorzugen, um ihren Rotweinen mehr Komplexität zu verleihen.

Werfen wir einen Blick auf die ersten Trends für den Jahrgang 2024:

  • Weißweine: Wir erwarten frische und aromatische Weißweine, die sich durch ihr ausgewogenes Verhältnis von Säure und Zucker auszeichnen.
  • Rotweine: Die Rotweine sollten eine schöne Tanninstruktur mit einem interessanten Alterungspotenzial aufweisen.
  • Roséweine: Die Provence dürfte elegante Rosés mit einer schönen Frische hervorbringen.
  • Schaumweine: In der Champagne wird ein ausgezeichnetes Gleichgewicht zwischen aromatischem Reichtum und frischer Säure erwartet.

Obwohl es noch zu früh ist, um konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen, ist bei unseren Winzern Optimismus spürbar. Der Jahrgang 2024 könnte sich trotz Schwierigkeiten dank der Widerstandsfähigkeit der Weinberge und des Know-hows der Weinbauern als ein unvergessliches Jahr erweisen.

Fazit

Die Weinlese 2024 ist trotz der klimatischen Herausforderungen, die sich über das ganze Jahr hinweg zogen, aussichtsreich. Im Angesicht der extremen Bedingungen stellten die französischen Weinbauern ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis. Während wir ungeduldig auf die endgültigen Ergebnisse dieser Ernte warten, abzusehen, dass uns dieser Jahrgang einige angenehme Überraschungen bescheren dürfte. All diejenigen, die diese vielversprechenden zukünftigen Jahrgänge entdecken möchten, lädt L‘Atelier du Vin ein, sich mit seiner neuen Kollektion an Verkostungsaccessoires vertraut zu machen. Bereiten Sie sich darauf vor, den Jahrgang 2024 in vollen Zügen zu genießen!

Le Vigneron - Black posé sur un 4x4 devant un paysage de vigne

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© Marie Lukasiewicz